Kennzahlen Kfz Werkstatt

Mindestvoraussetzungen und Orientierungsstandards | Die Bewertungspraxis in Autohäusern

Im Folgenden werden die Kennzahlen der Ratingverfahren der einzelnen Banken und vor allem der Volks- und Raiffeisenbanken vorgestellt. Zusätzlich erlernen Sie die Benchmarks für eine gute Bewertung. Bei der Betrachtung der "Personalkostenquote" (auch "Personalintensität") ist zu berücksichtigen, dass das Entgelt der Geschäftsleitung einer Autohaus GmbH in den Personalaufwand einbezogen wird.

In den Autohäusern, deren Produktpalette Fahrzeuge, Teile und Accessoires beinhaltet, liegt die Personalkostenquote bei 16,7 % ("ohne Vergütung für aktive Eigentümer von Personengesellschaften/Einzelunternehmen"). Zur positiven Einschätzung sollte eine "Personalkostenquote" von höchstens 12% angestrebt werden (Braun, Peter, Rating Leitfaden für den Mittelstand, Augsburg 2004, Kap. 7.2.2. 2, S. 2). Die " Personalkostenquote " für den Einzelhandel, der fast ausschliesslich Autos anbietet, liegt im Durchschnitt bei 9,5 prozentig (ohne Vergütung der aktiven Eigentümer).

Diese Werte sind auch als Durchschnitt zu verstehen (Böttges-Papendorf, Dorothee, Branchenkennzahlen 2003/2004, Köln 2003, S. 445). Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes beläuft sich der mittlere Bruttogewinn im Handel mit Kfz-Teilen und -Accessoires auf 32% und im Handel mit Kraftfahrzeugen auf 18,2% (Böttges-Papendorf, S. 445, 447). Sie können zwischen den verschiedenen Stellen unterscheiden (Steuerberater-Branchenhandbuch, Bonn 2001, Ausgabe 4 /2004, Abschnitt Automotive, S. 19).

Eine " Eigenkapitalrendite " von mind. 30 Prozent wird als positiv bewertet (Braun, Kap. 7.2.3. 1, S. 3). Für Handelsunternehmen sollte eine Größenordnung von 8 bis 14% angestrebt werden. Die Gesamtkapitalrendite von weniger als 8 Prozentpunkten ist nicht ausreichend. Bei einer positiven Bewertung sollten 15 Prozentpunkte übertroffen werden (Braun, Kap. 7.2.3. 2, S. 2 und Irak, S. 62).

Die obere Grenze ist ein Zeitrahmen von 5 bis 7 Jahren, um die Handlungsfähigkeit des Betriebes zu gewährleisten (Braun, Kap. 7.2.4. 5, S. 2). Der " Cash Flow Return " gibt an, wie viel Prozentsatz der Gesamtproduktion des Konzerns für Investitionen, Schuldentilgungen und Gewinnausschüttungen zur Verfügung steht. In der Kfz-Branche sollte das Ziel bei 5 bis 6 % liegen (Herke, S. 62 und S. 38).

Bei Einzelhandelsunternehmen gilt: Je geringer diese Quote, umso besser ist die Bewertung. Als Mittelwert wird ein Bereich von 15 bis 30 Prozent angesetzt (braun, Kap. 7.2.4. 3, S. 2). Die Erkenntnisse fließen in die Bewertung der zukünftigen Ertragsperspektiven und Pflichtinvestitionen ein. Dabei ist auch zu berücksichtigen, in welchem Umfang das Sachanlagevermögen vermietet und somit nicht in der Kennziffer enthalten ist.

Die Lagerbestände im Automobilhandel sollten pro Wirtschaftsjahr zumindest vier- bis fünffach schwanken. Im Kfz-Handel liegt die Umschlagshäufigkeit im Durchschnitt bei 5,9 und im Kfz-Handel bei 4,9 (Böttges-Papendorf, Seiten 446 und 447). Bei einem positiven Wert sollte dieses Verhältnis daher 6 bis 7 oder mehr sein. Die Insolvenzquote von weniger als 30 Prozentpunkten ist die hÃ?ufigste.

Aus steuerlicher Perspektive kann auch eine Eigenmittelquote von 30 Prozent als sachgerecht eingestuft werden: "Ein Unternehmen ist in der Regel mit ausreichendem Eigenmittel ausgerüstet, wenn das Eigenmittel wenigstens 30 % des Vermögens ausmacht. Dies bedeutet: Ihr Fahrzeughandel sollte eine Eigenmittelquote von mind. 25 bzw. 30 vom Hundert haben (Gleißner, Werner/Füser, Carsten, Leitfaden Rating, München 2002, S. 134 f. und Irak, S. 62).

Sie lernen auch, wie Sie die Kennzahlen tatkräftig gestalten und mitgestalten.