Kfz-Werkstatt

Die passende Autowerkstatt finden

Bei der Wahl der Kfz-Werkstatt scheint die Entscheidung für einen markengebundenen Betrieb oder für eine freie Werkstatt zum Glaubenskrieg zu werden, folgt man den erbitterten Diskussionen in einschlägigen Online-Foren. Positive und negative Erfahrungen gibt es mit beiden Werkstatt-Typen. Während die einen mit ihrer Markenwerkstatt hoch zufrieden sind, berichten die anderen von Abzocke bei der Rechnung. Viele Autofahrer haben mit einer unabhängigen Werkstatt beste Erfahrungen gemacht, manche klagen über eine mangelhafte Reparatur, die Nachbesserungen erforderte.

Weniger Markenwerkstätten

Autowartung und -reparatur

Die Zahlen sprechen für sich: Die Zahl der von den Fahrzeugherstellern autorisierten Werkstätten ist deutlich rückläufig. Eine Abstimmung der Kunden mit den Füßen – oder hier wohl besser gesagt mit den Reifen? Vermutlich nicht. Die Konzentration auf wenige große Standorte ist eine Folge von Kostendruck in der Automobilindustrie und einer dadurch erforderlichen Verkleinerung der Service-Netze. Hinzu kommt die notwendige Ausstattung der Werkstätten mit teurer Technik, um moderne Fahrzeuge mit Fahrerassistenzsystemen und Kommunikationselektronik umfassend betreuen zu können. Reine Markenwerkstätten werden deshalb in der Regel an die Autohäuser angebunden, die auch mit Neu- und Gebrauchtwagen handeln. Gerade Neuwagenkunden bleiben in der Regel über viele Jahre der angegliederten Werkstatt treu, um Garantieansprüche zu erhalten oder sich bei einem späteren Defekt bessere Chancen auf Kulanz zu sichern. Ein anderer Trend ist, die gebundene Kfz-Werkstatt durch Hinzunahme einer Zweitmarke besser auszulasten.

Zur Weitergabe von Daten verpflichtet

Steuercomputer und nicht öffentlich verfügbare Software im Auto machen den freien Werkstätten das Leben schwer. Dennoch behaupten sich neben den großen Ketten selbst kleine, vom Inhaber persönlich geleitete Betriebe. Für Wettbewerb sorgt die EU-Verordnung 1400/2002, die Kartellvereinbarungen zwischen Fahrzeughersteller und Werkstatt einschränkt und die Automobilindustrie verpflichtet, relevante Daten auch an Wettbewerber weiterzugeben. Freie Kfz-Werkstätten dürfen den Fehlerspeicher also ebenso auslesen wie die Markenwerkstatt.

Qualität durch Meisterzwang

Ein Auto verfügt über eine große Anzahl sicherheitsrelevanter Teile und Systeme. Egal, für welchen Werkstatt-Typ sich der Kunde entscheidet, er braucht keine Angst zu haben, dass ein Amateur an den Bremsen herumschraubt oder den Airbag versehentlich außer Funktion setzt. In Deutschland gilt für das Kfz-Handwerk nach wie vor der Meisterzwang. Der verantwortliche Werkstattleiter muss also über einen Meisterbrief verfügen. Während der Meisterzwang in anderen Berufen umstritten ist bzw. sogar abgeschafft wurde, hat er in der Kfz-Werkstatt eine klare Berechtigung. Bei Arbeiten am Fahrzeug geht es nämlich nicht nur um die Sicherheit der Insassen und anderer Verkehrsteilnehmer. Es geht auch um gefährliche Stoffe, zum Beispiel Benzin, Öl, Kältemittel in Klimaanlagen und Gaspatronen in Gurtstraffern. Eine Hinterhof-Werkstatt ohne qualifiziertes Personal bietet keine Gewähr für einen umweltgerechten Umgang dieser Materialien und für eine korrekte Entsorgung. Der Meister hat auch hier die Federführung und muss einen gefahrlosen Betrieb organisieren.

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